17.09.2021

Neubau für stationäre Energiespeicher und Membranen in Hermsdorf eingeweiht

Das »Pilotierungszentrum für Pulversynthese und Extrusion« wurde nach zwei-jähriger Bauzeit feierlich eingeweiht und ergänzt die Liegenschaften des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Hermsdorf um ca. 600 m² Nutzfläche. Forschungsthemen im Neubau sind stationäre Energiespeicher und keramische Membranen für die Stofftrennung. Der Bau wurde vom Bund und dem Freistaat Thüringen mit 6,4 Millionen Euro gefördert.

© Fraunhofer IKTS
Das Pilotierungszentrum wird feierlich eröffnet durch Prof. Michaelis, Prof. Voigt, Prof. Stelter (Fraunhofer IKTS), Ministerpräsident Bodo Ramelow, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Landrat Andreas Heller und Fraunhofer Vorstand Andreas Meuer.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Andreas Meuer, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft sowie Landrat Andreas Heller und Hermsdorfs Bürgermeister Benny Hofmann begingen gemeinsam mit Gästen aus Industrie, Politik und Wissenschaft sowie den Forschenden des Fraunhofer IKTS die Einweihung des Neubaus. Auf nahezu 600 m² sind in den letzten zwei Jahren hochmoderne Labore, Technika sowie Büros und Lagerflächen entstanden. Zudem wurde die Fassade des angrenzenden Technikums umfassend saniert, so dass dem IKTS am Standort in Hermsdorf ein äußerlich repräsentativer Gebäudekomplex zur Verfügung steht, der aber auch innen bestens für die komplexen Forschungsthemen ausgestattet ist.

Stationäre Energiespeicher und digitale Prozessüberwachung

Eines der Kernthemen, an denen im Pilotierungszentrum gearbeitet wird, ist die Entwicklung der keramischen Natrium-Batterie. Als umweltschonender Energiespeicher für stationäre Anwendungen kann die Batterie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, da sie erneuerbare Energie zuverlässig speichert. Die Maschinen und Anlagen im Pilotierungszentrum sind technologisch so ausgerüstet, dass sie die Produktion von Komponenten im Pilotmaßstab ermöglichen. Unter anderem sind Maschinen zur Formgebung mit neuester Sensortechnik ausgestattet, die eine einzigartige elektronische Überwachung der Details des Fertigungsprozesses gewähren. Zudem werden digitale Elemente der kontinuierlichen Qualitätsprüfung erforscht. Diese Prozesskontrolle ist entscheidend für die industriell relevante Skalierung der Technologien.

Stimmen:

Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen

»Mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS mit seinen Standorten in Thüringen und Sachsen konnte an die lange Tradition und die Forschungsleistung in der Hochleistungskeramik angeknüpft werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hier kontinuierlich Spitzenleistung nicht zuletzt in dem immer wichtiger werdenden Geschäftsfeld der Energiespeichertechnologien. Der Bund und der Freistaat Thüringen haben den beeindruckenden Erfolg stets verlässlich mit Investitionen begleitet und tun dies auch mit dem maßgeschneiderten Erweiterungsbau für die anspruchsvolle Forschungsarbeit. Mit dieser Investition trägt Thüringen dazu bei Industriegeschichte zu schreiben und die massentaugliche Produktion von Batteriebauteilen und Membranrohren voranzubringen.«

Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

»Umweltschonende und gleichzeitig leistungsfähige Batterien haben für den Klimaschutz und die Energiewende eine enorme und stetig wachsende Bedeutung. Thüringen hat diesen Bedarf frühzeitig erkannt und in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen in diesem Bereich getätigt. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS mit seinen Thüringer Standorten in Hermsdorf und am Erfurter Kreuz leistet einen entscheidenden Beitrag, um diese Technologien voranzutreiben. Es entwickelt Lösungen industrienah von der Idee bis zur technischen Umsetzung. Der Neubau mit seinem Forschungsbereich ist ein weiterer Meilenstein, um die Kompetenz bei keramischen Membranen sowie stationären Speichern und damit im Bereich der energieeffizienten und ressourcenschonenden Batterie- und Energiespeichertechnik auszubauen und Thüringen so zu einem führenden Batteriestandort zu entwickeln.«

Prof. Ingolf Voigt, stellvertretender Institutsleiter und Standortleiter Hermsdorf des Fraunhofer IKTS

»Im Pilotierungszentrum können wir Forschungsfelder bearbeiten, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Die Fertigstellung des Gebäudes reiht sich aber auch in eine dynamische Entwicklung des IKTS-Standorts Hermsdorf ein. Die durch den Neubau freiwerdenden Flächen werden für die geplante Intensivierung der Aktivitäten zur Transparentkeramik eingesetzt. Die umfangreichen Forschungsthemen im Bereich Wasser werden bereits seit November 2020 gebündelt im angemieteten Wasserzentrum auf dem Institutsgelände bearbeitet. Zudem ist zukünftig am Standort die Etablierung eines Experimentierfelds für Kreislauftechnologien geplant. Ergänzt durch die Vernetzung mit den Firmen am Wirtschaftsstandort Hermsdorf, mit denen wir im TRIDELTA CAMPUS HERMSDORF zusammenarbeiten, sind dies Schritte hin zur Etablierung der Region als führendes Zentrum für Hochleistungskeramik in Europa.«

>> zur Pressemitteilung des Fraunhofer IKTS vom 16.09.2021

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Dipl.-Chem. Katrin Schwarz
Pressereferentin
Telefon +49 351 2553-7720

Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
Winterbergstr. 28 I 01277 Dresden