11.10.2023

Auf dem Weg zur Smart City Dresden: Landeshaupt­stadt und TU Dresden setzen Modellprojekt gemeinsam um

Die Landeshauptstadt Dresden und die Technische Universität Dresden (TUD) gehen mit dem Modellprojekt Smart City Dresden in die Umsetzung. Die TUD ist als wissenschaftliche Partnerin an Bord.

© TU Dresden

Digitalprojekt für integrierte, nachhaltige und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung

Das Modellprojekt Smart City Dresden (MPSC) – ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) – soll die strategische Digitalisierung der Landeshauptstadt im Sinne der integrierten, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung fördern. So können beispielsweise die Bürger Dresdens ihre Ideen, Hoffnungen und Zweifel in das Projekt einbringen; es werden innovative Energieversorgungsmodelle wie ein komplett aus Geothermie und Photovoltaik betriebenes Wohnquartier getestet; eine App soll es möglich machen, die Angebote des Sportparks Ostra-Gehege digital und nutzerfreundlich zu organisieren.

Bis Ende 2026 werden neun experimentelle sogenannte Smart-City-Maßnahmen für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung in den Pilotquartieren Johannstadt, Friedrichstadt und Dresden-Ost/Prohlis modellhaft untersucht und umgesetzt. In diesem Zeitraum wird auch die künftige Anwendbarkeit für die Gesamtstadt getestet.

Die TU Dresden ist Mitinitiatorin des Förderprojekts. Nachdem die Smart-City-Strategie im Juni 2023 im Dresdner Stadtrat bewilligt worden ist, schlossen die Landeshauptstadt Dresden und die TUD zwei Kooperationsverträge über insgesamt ca. 2 Millionen Euro zur weiteren Zusammenarbeit.

Wissenschaftliche Leitung des WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture

Das WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture hat seit Beginn die wissenschaftliche Leitung des Modellprojektes inne und erarbeitete mit der Landeshauptstadt die Smart-City-Strategie. In der Umsetzungsphase wird die interdisziplinäre Arbeitsgruppe den Projektverlauf evaluieren. Mit umfangreichen Beteiligungsformaten („Smart Participation“) wird das Feedback aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erfasst und ausgewertet. Durch Workshop-Formate und die Vernetzung mit der nationalen und internationalen Smart-City-Community bringt man zudem Expertise auf dem neuesten Forschungsstand in das Projekt. „Das Modellprojekt ist eine große Chance für Dresden“, sagt Prof. Jörg Rainer Noennig, Leiter der WISSENSARCHITEKTUR. „Es bietet die Möglichkeit, unsere Smart-City-Strategie in der Praxis zu testen und fortzuschreiben. Die Erfahrungen mit den Maßnahmen und die breite Auswertung der Beteiligungsformate werden uns Erkenntnisse bringen, die den digitalen Fortschritt der Landeshauptstadt deutlich prägen können.“

Open Data-Projekt der Wirtschaftsinformatik an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Die Wirtschaftsinformatik-Professuren von Prof. Susanne Strahringer und Prof. Martin Wiener an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sind mit dem Forschungsprojekt „Open Data für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung: Entwicklung und prototypische Umsetzung von zielgruppenspezifischen Ansätzen zur Wertgenerierung für die Stadtentwicklung" als Smart-City-Maßnahme beteiligt.

Als Open Data (= offene Daten) werden Daten bezeichnet, die von allen zu jedem Zweck genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen. Ausgangspunkt ist das bereits bestehende Open-Data-Portal der Landeshauptstadt Dresden (LHD), über das der Öffentlichkeit städtische Daten zugänglich gemacht werden. Der Projektfokus liegt einerseits auf der aktiven Förderung der Nutzung von Open Data durch Bürgerschaft, Wirtschaft und Verwaltung („Promote & Facilitate“) und andererseits auf der Bewertung des durch Open Data generierten Nutzens für die genannten Zielgruppen („Monitor & Evaluate“). Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Dr. Lioba Buscher und ihrem Team von der Kommunalen Statistikstelle der LHD durchgeführt.