13.05.2022

Universität Leipzig veröffentlicht Handlungsempfehlungen für Entscheider in Politik und Verwaltung

Deutschland bemüht sich um Klimaneutralität, doch vor allem der Ausbau der Windenergie an Land kommt nur stockend voran. Was sind die Gründe dafür? Was müsste passieren, um diese Energieart stärker als bisher nutzen zu können? Wo sind die Hürden?

Wissenschaftler der Nachwuchsforschungsgruppe Multiple Umweltwirkungen Erneuerbarer Energien (MultiplEE) der Universität Leipzig haben gemeinsam mit Kollegen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Leipzig einen Policy Brief zu dieser Thematik verfasst, in dem sie der Bundesregierung Handlungsempfehlungen für den angestrebten Ausbau der Windenergie geben und die aktuellen Lösungsvorschläge dazu wissenschaftlich einordnen. Darin präsentieren sie fünf Vorschläge zum besseren Ausbau der Windenergie an Land.

1. Regionale und lokale Flächenausweisung an nationale Ausbaubedarfe koppeln. Bundesweite Flächenvorgaben („2%-Ziel“) können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Sie müssen aber durch positive Anreize zur Flächenausweisung für Länder und Kommunen gestützt werden. Zielverfehlungen müssen sanktioniert werden.
2. Auf pauschale Siedlungsmindestabstände und Waldausschlüsse verzichten. Regionale Schutzinteressen und die Flächenbedarfe für Windenergie können durch die Regionalplanung besser in Einklang gebracht werden. Dafür muss die Regionalplanung einfacher und schneller werden.
3. Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen. Dafür sind vor allem konkretisierte artenschutzrechtliche Vorgaben und besser ausgestattete Genehmigungsbehörden notwendig. Möglichkeiten eines naturverträglichen Anlagenbetriebs sollten dabei ausgeschöpft werden.
4. Flächen-Monitoring stärken. Regionale Planungsträger sollten verpflichtet werden, regelmäßig alle Daten zu ausgewiesenen Windflächen an eine Bundesbehörde zu melden. Zudem müssen die Umweltwirkungen des Windenergieausbaus systematisch erfasst werden.
5. Flächenkonflikte auch durch Effizienz und Suffizienz bei der Stromnutzung entschärfen. Jede eingesparte Flächenkonflikte auch durch Effizienz und Suffizienz bei der Stromnutzung entschärfen. Jede eingesparte Kilowattstunde Strom kann den Ausbaubedarf für die Windenergie an Land und entsprechende Auswirkungen auf Mensch und Natur reduzieren.

>> Die Forderungen im Detail