08.12.2022

Neues Kraftwerk als Baustein für Versorgungssicherheit und Energiewende

SachsenEnergie nimmt flexible 94-MW-Anlage in Betrieb

(c) Killig, Außenansicht des neuen 94-Megawatt-Kraftwerks in Dresden-Reick

(Dresden, 08. Dezember 2022) Umbau der Wärmeerzeugung, Dekarbonisierung und Flexibilisierung – der intelligente Einsatz aller mittelfristig verfügbaren Technologien und Anlagen zur umwelt- und ressourcenschonenden Wärme- und Stromerzeugung steht spätestens seit Beginn der Energiekrise mit Blick auf die Versorgungssicherheit in besonderem Fokus. Umso erfreulicher ist nun die Inbetriebnahme des hochmodernen und flexiblen 94-Megawatt-Kraftwerks in Dresden-Reick, das SachsenEnergie gemeinsam mit dem finnischen Technologiekonzern Wärtsilä gebaut hat. Denn die Verfügbarkeit der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) bedeutet einen Meilenstein auf dem Weg der Energiewende in Dresden und Ostsachsen.

„Damit wird unsere Erzeugungskapazität erheblich gestärkt. Nach intensiven Tests und Validierungen sind wir zuversichtlich, dass wir für den Winter eine hohe Effizienz bei gleichzeitig notwendiger Flexibilität bieten können. Die Energiesysteme befinden sich im großen Umbruch. Die Energiewende mit dem Ziel der Dekarbonisierung, also der Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch fossile Brennstoffe, erfordert innovative Ansätze für eine zukunftsfähige und sichere Energieversorgung – diese Anlage ist Teil der Lösung“, kommentiert Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender von SachsenEnergie.

Acht Gasmotoren bilden das Herzstück der hochmodernen Anlage

Die Anlage wurde vor der Übergabe im November 2022 zuvor mehrere Wochen ausgiebig getestet, um ihre Zuverlässigkeit und Leistung zu überprüfen. Acht Gasmotoren, die das Herzstück der Anlage bilden, sorgen nun für einen signifikanten Leistungszuwachs: Die KWK-Anlage erzeugt 94 Megawatt Strom und 84 Megawatt Wärme, zudem ist sie schwarzstart-fähig. Das bedeutet: Im Falle eines großflächigen Stromausfalls kann die Anlage unabhängig vom Stromnetz wieder hochfahren und helfen, die Stromversorgung zügig wiederherzustellen. Dieses besondere Leistungsmerkmal wird in Zukunft weiter in Testfällen überprüft.

Das neue Kraftwerk ist via Fernwärme-Schnittstelle an das ZFHN, das zentrale Fernheiznetz der Stadt, angebunden – ein entscheidender Punkt, soll doch die Gasmotoren-KWK-Flexanlage künftig Strom und gleichzeitig Wärme produzieren. So leistet das neue Kraftwerk einen perfekten Ausgleich zur nicht genau planbaren Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien.

Dank höchstem Wirkungsgrad und modernster Abgasreinigungsanlagen liefert es sichere und saubere Energie – jährlich werden mit der Gasmotorentechnologie gegenüber herkömmlichen Werken rund 80.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Die volle Leistung kann innerhalb von fünf Minuten oder weniger nach dem Anfahren erreicht werden, die Motoren können sich in weniger als 30 Sekunden mit dem Netz synchronisieren, um einen sofortigen Ausgleich zu ermöglichen. Dies ist sowohl für die Teilnahme des Energieversorgers an den Regelenergiemärkten als auch für die stärkere Integration erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie in das Netz wichtig.

Hohe Einsatzflexibilität und Schwarzstartfähigkeit

„Die neue KWK-Anlage ermöglicht es uns, eine konkrete Antwort auf die Energiewende in Dresden zu geben. Wir stellen uns auf erneuerbare Energien genauso ein wie auf Versorgungssicherheit, denn beides leistet die Anlage mit ihrer hohen Einsatzflexibilität und Schwarzstartfähigkeit“, so Dr. Rutger Kretschmer, Bereichsleiter Kraft & Wärme bei SachsenEnergie. „Das hochmoderne Kraftwerk kann sehr schnell zu- oder abgeschaltet werden. Dank dieser Technik produzieren wir fast minutengenau immer dann, wenn es nötig wird: Wenn Schwankungen in der Verfügbarkeit der erneuerbaren Energiequellen zusätzliche Kraftwerksleistung erfordern. Zentrale KWK-Anlagen wie diese sind eine wichtige Brückentechnologie zu einer in Zukunft angestrebten klimaneutralen und vollständig regenerativen Energieversorgung – heute noch betrieben mit Erdgas, in Zukunft auch mit Wasserstoff. Danke an Wärtsilä und das erstklassige Ingenieur- und Betreiberteam der SachsenEnergie“, so Kretschmer.

Zielstrebig gehen wir als SachsenEnergie die aktuellen Aufgaben einer nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung an, wir gestalten einmal mehr aktiv und vorausschauend den Wandel in Sachsen. In diesen Zeiten des Umbruchs hat für uns als größter ostdeutscher Versorger die Versorgungssicherheit jederzeit oberste Priorität – umso besser, beim Bau dieser Anlage eines der weltweit führenden Unternehmen wie Wärtsilä an der Seite zu haben.

„Wir freuen uns, die SachsenEnergie bei der Bereitstellung von nachhaltiger, sicherer, effizienter und bezahlbarer Strom- und Fernwärmeerzeugung unterstützen zu können. Zukunftssichere, flexible Gasmotorentechnologie ist das beste Mittel, um das volle Potenzial der erneuerbaren Energien zu erschließen und die ambitionierte Energiewende in Deutschland zu unterstützen. Wir sind sehr stolz auf die Partnerschaft mit der SachsenEnergie. Durch Projekte wie diese gewinnt die Reise in Richtung 100% erneuerbare Energien an Tempo“, sagte Kenneth Engblom, Vizepräsident für den Geschäftsbereich Afrika & Europa bei Wärtsilä Energy.

Medienkontakt SachsenEnergie

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