06.11.2023

Weinböhla erhält intelligente Ortsnetzstation

Seit September steht eine intelligente Ortsnetzstation in Weinböhla, Moritzburger Straße / Ecke Forststraße. Die Station und ihre Bedeutung für die zuverlässige Energieversorgung wurde heute Vertretern der Politik vorgestellt.

© Martin Förster | Vorstellung der intelligenten Ortsnetzstation in Weinböhla. V.l.n.r: Prof. Dr.-Ing. Peter Schegner (Professor für Elektrotechnik an der TU Dresden), Siegfried Zenker (Bürgermeister Weinböhla), Dr. Steffen Heine (Geschäftsführer SachsenNetze)

Die mit digitaler Messtechnik ausgerüstete Anlage ist Teil des Projekts „DIGITECHNETZ – Digitalisierungstechnologien für die Betriebsführung von Niederspannungsnetzen“, welches von der TU Dresden koordiniert wird. SachsenNetze ist Projektpartner und unterstützt mit Pilotnetzen. Dafür erhalten zwei Ortsnetzstationen Abgangsmessungen. Mittels Mess- und Übertragungstechnik können so bestimmte Größen wie Spannung und Leistungsfluss überwacht werden. Kritische Werte werden automatisch gemeldet. Die neue Ortsnetzstation ist mit einem 400 kVA-Transformator ausgerüstet, um den Leistungsbedarf zu decken, kann aber bei Bedarf – sei es durch die Anforderungen der Energiewende oder Ansiedlungen – um einen zweiten Transformator erweitert werden.

SachsenNetze-Geschäftsführer Dr. Steffen Heine: „Ladesäulen und Wallboxen für E-Fahrzeuge, aber auch Wärmepumpen, Stromspeicher und die dezentrale Erzeugung aus erneuerbaren Energien erhöhen die Komplexität der Stromnetze in den Kommunen. Um die steigenden Anforderungen zu bewältigen, sind unter anderem intelligente Ortsnetzstationen und ein automatisiertes Netzmanagement notwendig. Ziel ist, die Niederspannungsebene ‘sichtbarer‘ zu machen und durch Automatisierungen den Netzbetrieb effizienter zu gestalten. Monteure müssen nicht mehr vor Ort fahren, um Werte aufzunehmen. Bei Störungen oder kritischen Werten können wir schneller reagieren und aus der Ferne Maßnahmen zur Fehlerbehebung einleiten.“

Das Projekt, das von der Professur für Elektroenergieversorgung in Kooperation mit der Professur für Energiewirtschaft der TU Dresden koordiniert wird, startete im Oktober 2022. SachsenNetze zählt zu den Projektpartnern – neben der Robotron Datenbanken-Software GmbH, der F&S Prozessautomation GmbH, der DIgSILENT GmbH und der emsys grid services GmbH. 

Der Direktor des Instituts für elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik an der TU Dresden Prof. Dr.-Ing. Peter Schegner: „Im Projekt DIGITECHNETZ werden neuartige Konzepte für den Betrieb von Niederspannungsnetzen entwickelt und von der Forschung in die Praxis überführt. Damit leistet das Projekt einen entscheidenden Beitrag für eine unverändert zuverlässige Energieversorgung in Zeiten der Energiewende.“

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt läuft bis Mitte 2025. Weitere intelligente Ortsnetzstationen sind im kommenden Jahr in der Weinböhlaer Tannenstraße und in Cunewalde geplant.

Über SachsenNetze

Die SachsenNetze sind der Strom- und Gasnetzbetreiber in Dresden und Ostsachsen. Als Teil der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe sorgen wir mit einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur für die zuverlässige Energieverteilung in unseren Netzgebieten. Die SachsenNetze investieren in diesem Jahr 245,4 Millionen Euro in Erweiterungs- und Erneuerungsmaßnahmen der Strom- und Gasnetze – für die Stromnetze allein 180 Millionen Euro.