05.08.2021

WAS DARF ES KOSTEN? - WASSERSTOFFPROJEKTE BERECHNEN UND PLANEN

DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg entwickelt Analysesoftware zur Bewertung von Wasserstoffgestehungskosten

Damit sich Grüner Wasserstoff als zukunftsweisender Energieträger langfristig etablieren kann, braucht es ein Instrument, um potenzielle Projekte wirtschaftlich bewerten zu können. Vor diesem Hintergrund entwickelte das DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg im HYPOS-Projekt H2-Index eine Analysesoftware zur Bewertung von Wasserstoffgestehungskosten. Das Tool schafft eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über die gesamte Wertschöpfungskette zum Grünen Wasserstoff. Beim 12. HYPOS-Dialog stellten Expertinnen und Experten den 100 Teilnehmenden die Analysesoftware sowie seine Anwendungsmöglichkeiten vor.

Das mit dem Analysetool verknüpfte HYPOS-Projekt H2-Index startete im Juni 2017. Im ersten Projektschritt wurden die wichtigsten Wertschöpfungsketten identifiziert und politische Entwicklungspfade definiert. Es folgte eine Betreiber- und Geschäftsmodellanalyse inklusive Shareholder-Untersuchung. Zur öffentlichen Evaluierung der Geschäftsmodellanalyse wurde anschließend eine Stakeholder-Umfrage durchgeführt. „Die zukünftigen Nutzer wurden von Anfang an in die Entwicklung eingebunden, so dass der Funktionsumfang und die abgebildeten Wertschöpfungsketten nicht nur den wissenschaftlichen Zielen des Projektes dienen, sondern auch möglichst weitreichende praktische Anwendung erfahren können“, erklärt Projektkoordinator Dr. Martin Pumpa vom DBI.

Das aktuelle HYPOS-Projekt H2-Index II stellt eine Erweiterung des im H2-Index I entwickelten statistischen Berechnungstools für die wirtschaftliche Bewertung von Innovationen entlang der Wertschöpfungsketten von Grünem Wasserstoff dar. Die Software ermöglicht eine dynamische Betrachtung der Wertschöpfungsketten, welche für die wirtschaftliche Produktion von Grünem Wasserstoff besonders relevant sind. Zudem können mit dem erweiterten Tool spezifische Erzeugungs- und Abnehmerpotenziale sowie sich ändernde regulatorische Rahmenbedingungen betrachtet werden. Die Simulation zukünftiger Projekte berücksichtigt dabei verschiedene politische Szenarien und unterschiedliche zeitliche bzw. räumliche Perspektiven. Die ausführliche Systemanalyse der Wertschöpfungsketten mit dem H2-Index II dient u.a. der regionalen Bewertung von Geschäftsmodellen, indem Forschungsvorhaben und potenzielle Projekte strategisch ausgerichtet bzw. überwacht werden können und deren Wirtschaftlichkeit abgeschätzt werden kann.

Auf dem 12. HYPOS-Dialog am 30. Juli 2021 präsentierte Dr. Pumpa das beschriebene Analysetool ausführlich. Zudem gab der HYPOS-Dialog den Teilnehmenden Einblicke in die praktische Arbeit und Anwendungsmöglichkeiten des Tools. „Großen Wert haben wir zu diesem Zweck auf eine besonders intuitive Benutzeroberfläche gelegt. Das Ziel ist es, einem möglichst breiten Nutzerkreis die Möglichkeit zu geben selbst Analysen durchzuführen und dadurch bei der Planung von eigenen Projekten zu unterstützen“ so Pumpa. Den HYPOSMitgliedern wird eine Version des H2- Index-Tools auch zur eigenständigen Verwendung zur Verfügung gestellt. Diese kann ab November 2021 auf der Seite des DBI bezogen werden.

Über HYPOS

Seit 2013 ist der HYPOS e.V. ein Netzwerk für alle Interessierten der Wasserstoffwirtschaft. HYPOS kombiniert mit über 140 Mitgliedern die Potenziale innovativer KMU mit den Kompetenzen der Industrie sowie der Expertise von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gemeinsam verfolgen alle HYPOSMitglieder das Ziel, eine sektorenübergreifende Grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 45 Millionen Euro erforschen 34 Projektkonsortien Innovationspotenziale von der Strombereitstellung über Herstellung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Grünem Wasserstoff in den Bereichen Chemie, Raffinerie, Mobilität und Energieversorgung. Mit der Umsetzung einer „H2-Transferregion Leipzig“, dem Ausbauplan des mitteldeutschen H2-Pipelinenetzes sowie Bildungsprojekten wie „HYPOS macht Schule“ beschleunigt HYPOS den industriellen Einsatz sowie die Akzeptanz Grüner Wasserstoffanwendungen in der Wasserstoffregion Mitteldeutschland.

Weitere Informationen:

www.hypos-eastgermany.de

Pressekontakt HYPOS e.V.:

Florian Thamm, B.A. Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49(0)341 / 600 16 17
E-Mail: thamm@hypos-eastgermany.de