30.10.2022

Sachsen vernetzt sich im Rahmen des ersten Green Hydrogen Innovation Congress mit drei der führenden Wasserstoffregionen Europas

Sowohl Belgien, die Niederlande als auch Tschechien verfolgen ambitionierte Wasserstoffziele | Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Wir sind auf einem hervorragenden Weg, die Wasserstoff-Kompetenzen von Flandern, Nordbrabant, Tschechien und Sachsen zu bündeln. Dies wäre ein wichtiger Schritt für Europa.«

Mit der belgischen Region Flandern, der niederländischen Provinz Nordbrabant, dem Nachbarland Tschechien sowie dem Freistaat Sachsen vernetzt der Green Hydrogen Innovation Congress am 2. November vier der führenden Wasserstoffzentren Europas. Im Congress Center Leipzig kommen Vertreter aller vier Länder und Regionen erstmals an einem Ort zusammen. Gemeinsam hat man sich zum Ziel gesetzt, der vergleichsweise jungen Technologie des grünen Wasserstoffs in den kommenden Jahren zum Durchbruch zu verhelfen. Die verschiedenen Kompetenzen zu bündeln und somit einen nachhaltigen Ansatz für die gemeinsame Technologie-Entwicklung, die Produktion, den Transport und den Handel im Bereich des grünen Wasserstoffs zu finden, ist das erklärte Ziel.

Martin Dulig, Wirtschaftsminister des Freistaates Sachsen: »Gemeinsame Lösungen für die energiepolitischen, technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen dieser Tage zu finden, ist der europäische Ansatz. Mit Flandern, Brabant und unserem Nachbarland Tschechien haben wir starke Partner im immer wichtiger werdenden Bereich des grünen Wasserstoffs gefunden. Uns verbinden hervorragende Kompetenzen über die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette hinweg. Diese zu bündeln und damit unsere Regionen nachhaltig weiterzuentwickeln, ist in Europa ein wichtiger Schritt«.

Blickt man auf die Gastregionen und deren Kompetenzen im Bereich des grünen Wasserstoffes, zeigt sich schnell das gesamte Kooperationspotenzial. Das belgische Flandern wird sich als Import- und Transitdrehscheibe für Wasserstoff jeglicher Art etablieren. Mit dem Hafen Antwerpen-Brügge liegt hier das größte Chemie-Cluster Europas sowie ein kontinentaler Dreh- und Angelpunkt für den Wasserstoffimport. Verbunden ist der Hafen mit dem größten Wasserstoff-Pipelinenetz der Welt. Mit dem Anspruch Belgiens, sich als eines der ersten Länder der Welt klimaneutral aufzustellen, verfolgt auch Flandern eine ehrgeizige Energie- und Industrieagenda. Allein 125 Millionen Euro wurden hier für ein Wasserstoff-IPCEI (Important Project of Common European Interest) bereitgestellt.

Die niederländische Region Nordbrabant bietet ihrerseits exzellente Möglichkeiten für die Produktion erneuerbarer Energien und damit für die Herstellung von grünem Wasserstoff. Auch im Bereich der Brennstoffzellentechnologie und der klimafreundlichen Mobilität ist Brabant Vorreiter in Europa und der Welt.

Mit Tschechien stellt sich in Leipzig ein weiterer wichtiger Wasserstoffakteur Europas vor und sucht den Schulterschluss. Das auf die Förderung und Umsetzung integrierter Wasserstoffprojekte spezialisiert Nachbarland Sachsens verbindet die Produktion von Wasserstoff und dessen Verbrauch miteinander. Verschiedenste Anwendungsbereiche und Technologien – von Produktion über Transport bis Anwendung – stehen hier im Fokus. Das sind Themenfelder, die auch Sachsen mit seiner exzellenten Forschung zunehmend vorantreibt. Vor allem aber steht der Freistaat im Bereich der Technologieentwicklung entlang der kompletten Wasserstoff-Wertschöpfungskette in vorderster Reihe und weist bereits heute einen enormen Wasserstoffbedarf in seinen Industrien auf.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig wird in Leipzig mit Jan Jambon (Ministerpräsident Flandern), Anne-Marie Spierings (Energieministerin Nordbrabant) und Petr Mervart (Bevollmächtigter des tschechischen Industrieministers) über den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und neue Möglichkeiten zur regionalen Zusammenarbeit sprechen. Doch auch abseits der prominent besetzten Delegationen aus Flandern, Nordbrabant und Tschechien verbindet der Green Hydrogen Innovation Congress die internationale Wasserstoffgemeinschaft. Beiträge aus Südafrika und Schottland, eine Delegation aus Tunesien, Teilnehmer aus Europa und auch ein Wasserstoff-Projekt in Asien beteiligen sich.

»Exzellente Voraussetzungen also, um all diese Länder und Regionen noch enger miteinander zu verbinden, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und nachhaltige Spitzentechnologien weltweit zu etablieren. Damit dieser nachhaltige Wandel gelingt, gilt es, die europäischen Kompetenzen grenzüberschreitend zu bündeln, zu fördern und auch langfristig miteinander zu verknüpfen. Dies hat sich der Green Hydrogen Innovation Congress zur Aufgabe gemacht«, so Dulig weiter.

>> zur Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr