22.03.2019

Richtfest für das „violette Mineral“ in Freiberg

Finanzminister Dr. Matthias Haß feierte am 22.03.2019 gemeinsam mit Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie Freiberg, sowie den Bauleuten das Richtfest für den Neubau des Zentrums für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS).

Finanzminister Dr. Matthias Haß: „Der Wissenschaftsstandort Freiberg spielt für die Rohstoffforschung eine zentrale Rolle. In rund zwei Jahren wird hier ein nationales Zentrum mit internationaler Ausstrahlung stehen, dass an innovativen Materialien und Technologien forscht. Insgesamt investieren der Freistaat Sachsen, Bund und EU in den nächsten sechs Jahren rund 175 Millionen Euro für Bauprojekte der TU Bergakademie Freiberg. Dies unterstreicht deren Bedeutung als einzige deutsche Ressourcenuniversität“.

Der Neubau, auch „violettes Mineral“ genannt, gliedert sich funktional in drei Teile: einen viergeschossigen Kopfbau für Büroflächen, zwei zweigeschossige Gebäudespangen für die Labornutzung sowie zwei Technikumshallen. Die Dreiteilung ermöglicht kurze Wege zwischen Laboren und Werkhallen. Insgesamt entstehen bis zum Frühjahr 2021 über 6000 m² Nutzfläche für rund 180 Wissenschaftler und Techniker.

„Mit dem Institut für effiziente Hochtemperatur-Stoffumwandlung führt die TU Bergakademie Freiberg ihre international anerkannte Schwerpunktforschung auf dem Gebiet der Ressourcenforschung fort. Das ZeHS widmet sich zentralen Zukunftsthemen und steht gleichzeitig in der Tradition der Kern-Forschungsbereiche der ältesten montan-wissenschaftlichen Hochschule der Welt.

Auch der Wissenschaftsrat bescheinigt den technologischen Zielstellungen des ZeHS eine „sehr hohe gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz“ mit der Folge, dass sich der Bund zur Hälfte an den Baukosten von rund 31 Millionen Euro beteiligt“, so Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Für das Bauprojekt unter Regie des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien-und Baumanagement sind Gesamtkosten in Höhe von rund 31 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen etwa 13 Millionen Euro für die umfangreiche technische Ausstattung mit Großgeräten und technischen Öfen. Die Kosten für Bau und Geräte werden von Bund und dem Land Sachsen hälftig getragen. Die TU Bergakademie Freiberg hatte sich an einem bundesweiten Wettbewerb um eine Förderempfehlung für Forschungsbauten an Hochschulen nach Art. 91 GG beworben und diese 2015 auch erhalten. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

„Es ist ein wichtiger Meilenstein, den wir heute feiern. Mit dem Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffumwandlung (ZeHS) entsteht an unserer Universität eine der größten Einrichtungen für interdisziplinäre Forschung und Ausbildung auf einem zukunftsweisendem Gebiet. Die modernen und technisch top ausgestatteten Labore und Technika ermöglichen es unseren Studierenden und Wissenschaftler/innen aller sechs Fakultäten an der  Entwicklung ressourcen- und energieeffizienter Technologien, Materialien und Prozesse für verschiedenste Industriefelder mitzuarbeiten -  Und das entlang einer geschlossenen Innovationskette, ausgehend von der Theorie über Laborversuche, Technikums- und Pilotanlagen bis hin zur Großversuchstechnik“, ergänzt Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht.

Zeitgleich mit dem ZeHS entsteht auf dem alten Messegelände der Neubau der Universitätsbibliothek mit Hörsaalzentrum, den der Freistaat Sachsen bis Ende 2021 für rund 40 Millionen Euro baut. Beide Neubauten sind Teil des Freibergers Wissenschaftskorridors. Sie schaffen eine Verbindung zwischen historischer Altstadt und Uni Campus.

Hintergrund:

Das Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Bergakademie Freiberg für die Forschung auf dem Gebiet der Hochtemperatur-Prozesse und Materialien. Im Fokus des ZeHS steht die Entwicklung innovativer, ressourcen- und energieeffizienter Technologien in Bereichen der Grundstoffindustrie. Dabei werden Prozess- und Materialanforderungen – insbesondere der chemischen Industrie, der Metallurgie sowie von Keramik-, Glas- und Baustoffindustrie – im Kontext betrachtet, um die Übertragung auch auf andere Branchen zu ermöglichen. 

Innenhof ZeHS - http://www.medienservice.sachsen.de/medien/assets/download/120746
Medienübersicht - http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/224368/assets

Rückfragen an Pressesprecherin Sandra Jäschke: presse@smf.sachsen.de