12.01.2023

Grüner Wasserstoff "Made in Saxony": Sunfire und Vitesco Technologies werden strategische Partner

Sunfire nutzt die Kompetenzen des Automobilzulieferers, um seine Wasserstoff-Technologien in die industrielle Serienfertigung zu überführen.

© Vitesco Technologies

Dresden / Limbach-Oberfrohna, 12. Januar 2023

Zur Erreichung ihrer Klimaziele benötigt die Industrie dringend grünen Wasserstoff. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Elektrolyseuren – jenen Anlagen, die das Gas erzeugen. Um dem großen Bedarf gerecht zu werden, überführt Sunfire seine Elektrolyse-Technologien in Höchstgeschwindigkeit in den industriellen Maßstab.

Partnerschaften mit den Besten

Dabei nutzen die Dresdner auch das Potenzial etablierter Industrieunternehmen. „Vitesco Technologies verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Serienfertigung von Komponenten für die Automobilindustrie“, erklärt Sunfire-CEO Nils Aldag. „Unsere Innovationskraft gepaart mit der Industriekompetenz von Vitesco Technologies – das ist eine schlagkräftige Kombination.“

Die strategische Partnerschaft ermöglicht es Sunfire, die Serienfertigung seiner Druck-Alkali-Elektrolyseure schon in diesem Jahr aufzunehmen.  In seinen Fertigungshallen wird Vitesco Technologies die Zellen – im Durchmesser so groß wie Traktorreifen – zu sogenannten Stacks stapeln, die das Herzstück eines Elektrolyseurs bilden. In Limbach-Oberfrohna baut der Konzern dafür ein Viertel seiner Kapazitäten um. Der Aufbau der Montagelinie startet bereits im ersten Quartal 2023.

Neue Perspektiven für Automobilzulieferer

Der sächsische Standort Limbach-Oberfrohna bei Chemnitz blickt auf eine lange Tradition in der Automobilbranche zurück: Bislang fertigte das Unternehmen hier vor allem Dieselinjektoren. Auch Bremsen für das DDR-Kultauto Trabant wurden hier schon produziert.

Wo traditionell fossile Energieträger die Hauptrolle spielten, kann Sunfire in den Gigawatt-Maßstab skalieren. „Interessanterweise brauchen wir zur Fertigung von Elektrolyseuren ganz ähnliche Kompetenzen wie die Automobilindustrie“, sagt Nils Aldag. „Für die deutsche Wirtschaft ist das extrem spannend. Im Zuge der Transformation traditioneller Industrien bietet die rasant wachsende, grüne Wasserstoffbranche neue Perspektiven.“

Dr. Hans-Jürgen Braun, Head of Operations bei Vitesco Technologies, ergänzt: „Für unser Werk Limbach-Oberfrohna mit seiner herausragenden Expertise im Präzisionsbereich sowie in der Fertigung mechanischer Komponenten haben wir in der Kooperation mit Sunfire einen vielversprechenden Weg gefunden: Langjährige Kompetenz trifft hier auf Zukunftstechnologien – auch jenseits der Mobilitätsbranche. Wir freuen uns für den Standort, diesen Schritt gemeinsam mit Sunfire zu gehen.“

Nächste Ausbaustufe der Alkali-Produktion bereits in Planung

Unterdessen baut Sunfire weiter seine Kapazitäten zur Fertigung von Alkali-Elektrolyseuren aus. Dabei setzt das Unternehmen auf eine dezentrale Produktion. Einen Kernprozess – die metallische Beschichtung der Zellen – setzt Sunfire am eigenen Standort in Solingen um. Dort wird in wenigen Wochen eine neue Galvanik-Linie eröffnet, eine weitere befindet sich schon im Aufbau. Damit wird Sunfire 2023 in der Lage sein, jährlich Alkali-Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 500 MW zu produzieren. Der Ausbau in den Gigawatt-Maßstab ist bereits in Planung.