10.06.2021

Erprobung von Kunststoffleitungen auf hunderprozentige Wasserstofftauglichkeit

DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland und das Wasserstoffnetzwerk HYPOS schließen Kooperation

Jörg Scheibe, Vorsitzender des Vorstandes Gas der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland; Dr. Sylvia Schattauer, 1. stellv. Vorsitzende HYPOS e.V.; Dr. Florian Reißmann, Geschäftsführer DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland; Quelle: HYPOS e.V.
Jörg Scheibe, Vorsitzender des Vorstandes Gas der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland; Dr. Sylvia Schattauer, 1. stellv. Vorsitzende HYPOS e.V.; Dr. Florian Reißmann, Geschäftsführer DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland; Quelle: HYPOS e.V.

Leipzig, 10. Juni 2021: Die Förderung innovativer und wirtschaftlicher technischer Lösungen im Bereich der Erneuerbaren Gase, insbesondere der Förderung von Wasserstoff als grüner Energieträger ist das gemeinsame Ziel einer Kooperation, die die Landesgruppe Mitteldeutschland des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und das HYPOSWasserstoffnetzwerk gestern im sogenannten Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen geschlossen haben. Das Wasserstoffdorf ist ein Versuchsfeld mit einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern. Es befindet sich im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Auf dem Gelände wird die zur Nutzung von Wasserstoff notwendige Infrastruktur erprobt und weiterentwickelt.

Für den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen stellt Wasserstoff ein Hauptprodukt dar, das bereits seit Jahrzehnten im industriellen Einsatz ist. Ein HYPOS-Projektverbund erprobt dort den Transport von 100 Prozent Wasserstoff in Kunststoffrohrleitungen. An dem Projekt beteiligt sind u.a. die Mitteldeutsche Netzgesellschaft mbH (MITNETZ GAS) und DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH. „Die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur für die sektorenübergreifende Dekarbonisierung mit Wasserstoff ermöglicht es, die Klimaneutralität zu erreichen“, erklärt Jörg Scheibe, Vorsitzender des Vorstandes Gas der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland. „Für die Verteilnetzebene stehen Kunststoffrohrleitungen im Fokus, die hier für den Wasserstofftransport erprobt werden.“

In Zukunft wollen die DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland und der HYPOS e.V. die gemeinsame Arbeit stärken, indem sie ihre Kooperation und Vernetzung intensivieren. Neben der Förderung von innovativen und wirtschaftlichen Lösungen zu erneuerbaren Gasen spielt die grundsätzliche Akzeptanz für den Energieträger Wasserstoff eine wichtige Rolle. Beide Partner bündeln ihre Aktivitäten, um technisch mögliche und wirtschaftlich tragfähige Technologien zu entwickeln. Die Forschungs- und Demonstrationsprojekte der HYPOS-Projekte bieten dafür ausgezeichnete Voraussetzungen.

„Bereits 2013 startete HYPOS mit dem Thema Grüner Wasserstoff in Mitteldeutschland. Seit dem erforschten 34 HYPOS-Projekte Innovationspotenziale für Wasserstoff und konnten entscheidende Meilensteine u.a. hinsichtlich Kosten, Sicherheit und Anwendung für die mitteldeutsche Wasserstoffwirtschaft erzielen. Das Wasserstoffdorf ist ein Leuchtturmprojekt im HYPOS-Verbund“, kommentiert Dr. Sylvia Schattauer, erste stellvertretende Vorsitzende des HYPOS e.V., die Bedeutung der Forschungsarbeit der Projektpartner. „Wenn die Ziele der Energiewende in den Bereichen Mobilität, Energieversorgung und Industrie erreicht werden sollen, ist Wasserstoff aus erneuerbaren Energien unverzichtbar. In der Zusammenarbeit mit der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland können Forschungsergebnisse im Rahmen der Regelsetzung und Branchenzertifizierung umgesetzt werden“, so Schattauer weiter.

Mit dem Projekt H2vorOrt hat der DVGW einen wichtigen Fahrplan skizziert, wie die Gasverteilnetze in verschiedenen Etappen mit sofort beginnenden Aktivitäten und über Zwischenschritte für Wasserstoff und klimaneutrale Gase fit gemacht werden können. Zudem lädt die MITNETZ GAS Interessierte zu Tagen der offenen Tür ins Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen ein. Dort besteht die Gelegenheit, mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Weiteren Informationen finden Sie unter: www.h2vorort.de und www.hypos-eastgermany.de.


Über den DVGW

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüfund Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gasund Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral. Mit neun Landesgruppen und 62 Bezirksgruppen agiert der DVGW auf lokaler sowie überregionaler Ebene und ist in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Themen mit bundesweiter oder europäischer Dimension werden durch die Hauptgeschäftsstelle in Bonn mit Büros in Berlin und Brüssel abgedeckt. Die DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland betreut die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Über das Projekt HYPOS

Seit 2013 ist der HYPOS e.V. ein Netzwerk für alle Interessierten der Wasserstoffwirtschaft. HYPOS kombiniert mit über 140 Mitgliedern die Potenziale innovativer KMU mit den Kompetenzen der Industrie sowie der Expertise von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gemeinsam verfolgen alle HYPOS-Mitglieder das Ziel, eine sektorenübergreifende Grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 45 Millionen Euro erforschen 34 Projektkonsortien Innovationspotenziale von der Strombereitstellung über Herstellung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Grünem Wasserstoff in den Bereichen Chemie, Raffinerie, Mobilität und Energieversorgung. Mit der Umsetzung einer „H2-Transferregion Leipzig“, dem Ausbauplan des mitteldeutschen H2-Pipelinenetzes sowie Bildungsprojekten wie „HYPOS macht Schule“ beschleunigt HYPOS den industriellen Einsatz sowie die Akzeptanz Grüner Wasserstoffanwendungen in der Wasserstoffregion Mitteldeutschland.

Weitere Informationen:

www.hypos-eastgermany.de

Pressekontakt HYPOS e.V.:

Florian Thamm
Tel.: +49(0)341 / 600 16 17
E-Mail: thamm@hypos-eastgermany.de