13.01.2021

Energiesystem 2.0 – Erkenntnisse aus WindNODE- Forschungsprojekt zu Flexibilität, Markt und Regu-lierung veröffentlicht

Berlin. Der steigende Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Stromnetz erfordert innovative Lösungen, um bei Erzeugungsspitzen möglichst viel des grünen Stroms sinnvoll einsetzen zu können. Das WindNODE-Koordinierungskomitee „Flexibilität, Markt und Regulierung“ hat im nun erschienenen, gleichnamigen Synthesebericht die Erkenntnisse zusammengetragen, die in der vierjährigen Projektlaufzeit zur Integration von Erneuerbaren gewonnen wurden und dabei ein Hauptaugenmerk auf die Vermarktung und die Regulierung von Flexibilität geworfen.

Mit dem Synthesebericht „Flexibilität, Markt und Regulierung“ zeigen die Partner des Projekts
„WindNODE – Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands“ unter-
schiedliche Sichtweisen auf das Thema Integration von Erneuerbaren auf. Im Projekt wurde Flexibili-tätspotenzial identifiziert und bewertet, neue Arten der Flexibilitätsbeschaffung für die Engpassbewirt-schaftung getestet und der regulatorische Rahmen analysiert und auf Weiterentwicklung geprüft.
Der Bericht beinhaltet insbesondere die Anbieterperspektive von Flexibilität der vier WindNODE-Part-
ner Siemens, BMW, GASAG und des Borderstep Instituts:

  • Durch die Implementierung eines geeigneten Messsystems und die detaillierte Auswertung einzelner Prozesse konnten neue Vermarktungsoptionen für den Industriestandort von Siemens erschlossen werden.

  • Die BMW Group errichtete aus gebrauchten und neuen Fahrzeugbatterien eine Second-Life-Speicherfarm, die am Strommarkt aktiv ist und perspektivisch zur Synchronisation von Erzeu-gung und Verbrauch der Werksinfrastruktur genutzt werden kann.

  • Die von der GASAG-Gruppe entwickelten Algorithmen für eine intelligente und prognosebasierte Steuerung von Energieanlagen profitieren vom neuen Power-to-Heat-/Power-to-Cold-Speichersystem, wodurch die Optimierungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet werden.

  • Die Arbeiten des Borderstep Instituts haben gezeigt, dass sich Gebäude und Quartiere netz-und marktdienlich verhalten können und gleichzeitig der hohe Komfort für die Bewohner erhalten bleibt.

Der Synthesebericht Flexibilität, Markt und Regulierung bietet einen umfassenden Blick auf die Ver-
marktungsoptionen von flexiblen Erzeugern und Verbrauchern und adressiert wichtige Themen, wie beispielsweise die Herausforderungen und Chancen durch neue Verbraucher und Erzeuger auf der
Ebene der Niederspannung, vor dem Hintergrund einer sich weiter dekarbonisierenden Gesellschaft.

Der Bericht steht hier kostenfrei zur Verfügung:
https://www.windnode.de/ergebnisse/publikationen/

Über WindNODE

WindNODE ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Es umfasst die sechs ost-deutschen Bundesländer inklusive Berlin und steht unter der Schirmherrschaft der Regierungschefin und Regierungschefs der teilnehmenden Bundesländer. In WindNODE arbeiten mehr als 70 Partner
über vier Jahre lang, von 2017 bis März 2021, gemeinsam an übertragbaren Musterlösungen für das
intelligente Energiesystem der Zukunft. WindNODE zeigt ein Netzwerk flexibler Energienutzer, die ihren Stromverbrauch nach dem schwankenden Angebot von Wind- und Sonnenkraftwerken ausrichten
können. Ziel ist es, große Mengen erneuerbaren Stroms ins Energiesystem zu integrieren und zugleich die Stromnetze stabil zu halten. Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz ist Koordinator von
WindNODE und gemeinsam mit Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, Energy Saxony,
Fraunhofer FOKUS, SIEMENS, Stromnetz Berlin und der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)
Mitglied im siebenköpfigen Lenkungskreis des Verbundprojekts.

Mehr Informationen auf www.windnode.de.

Über SINTEG:

Mit dem Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeigen, wie die Zukunft der Energieversorgung aussehen kann. Die Idee von SINTEG besteht darin, übertragbare Musterlösungen für eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung bei veränderlicher
Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu entwickeln und zu demonstrieren. Geeignete
Lösungen aus den Modellregionen sollen als Vorbild für eine breite Umsetzung in ganz Deutschland und darüber hinaus dienen. In den fünf Schaufensterregionen kooperieren Partner aus der
Energiewirtschaft sowie der Informations- und Kommunikationsbranche. Seit 2017 arbeiten mehr als 300 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen, Landkreise und Bundesländer gemeinsam an der Umsetzung der Zukunftsvision Energiewende.

Pressekontakt:

Julia Pries
Julia.pries@windnode.de
T  +49 30 5150 2954
M +49 151 4019 6532