10.05.2023

Tilia GmbH und Hoyerswerda treiben Strukturwandel in ehemaliger Kohleregion voran

Über 220 Millionen Euro akquirierte Fördermittel sorgen für Aufbruchsstimmung – Kommunikationskampagne „#WHY – Wandel in Hoyerswerda“ erfolgreich gestartet

© Gernot Menzel

Der Strukturwandel in der ehemaligen Kohleregion um Hoyerswerda geht dank 220 Millionen Euro akquirierten Fördermitteln schnell voran. Bereits seit 2019 begleitet die Leipziger Tilia GmbH die Stadt in der Lausitz bei den Transformationsprozessen, die durch den Kohleausstieg bis spätestens 2038 notwendig werden und unterstützt mit ihrer Expertise die Realisierung effektiver und umsetzbarer Lösungen.

„Gemeinsam mit der Kommune und den städtischen Unternehmen haben wir frühzeitig die Strategie LebensEnergieStadt entwickelt“, berichtet Tilia-Projektleiterin Simone Mindermann. „Diese Gesamtstrategie bestand aus über 20 Projektideen in sechs Schwerpunktthemenfeldern – von Energie über Bauen bis Gesundheit. Wir haben Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung eingebunden, benachbarte Regionen integriert, neue Netzwerke geschaffen.“

Aufgrund dieser intensiven Vorarbeit konnte Hoyerswerda schnell auf die neuen Fördermöglichkeiten reagieren, die Land, Bund und EU 2020 für den Strukturwandel zur Verfügung gestellt haben. „Vor allem der ganzheitliche und integrative Ansatz hat die Prüfenden überzeugt“, sagt Simone Mindermann. „Im Ergebnis konnte Hoyerswerda eine leistungsstarke Einheit für den Strukturwandel etablieren eine hohe Summe an Fördermitteln akquirieren, damit zahlreiche Projekte anstoßen und so eine Vorreiterrolle in der Region einnehmen.“ Nach der erfolgreichen Fördermittelakquise wird auch die Umsetzung der Strategie vom Team der Tilia aktiv mitgestaltet.

Für das Ende der Braunkohlenutzung wurden für die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda Lösungsvarianten für die Neuorganisation der Wärmeversorgung entwickelt. „Klimaneutralität im Jahr 2045“ heißt das Ziel, das sich die Städtischen Werke Spremberg, die Stadtwerke Weißwasser und die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) gemeinsam gesetzt haben. In der beauftragten Studie »Wissenschaftliche Transformationsstudie zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung in der Region Spremberg, Hoyerswerda und Weißwasser bis 2050« untersuchen Tilia und die Projektpartner Fraunhofer IEG und IREES Möglichkeiten, wie die Wärmeversorgung für etwa 85.000 Menschen in der Region bis zum Jahr 2045 auf klimaneutrale Energieerzeugungsanlagen und Speichermöglichkeiten umgestellt werden kann – ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Strukturwandelregion. Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, ökologische Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung für Menschen, Städte und kommunale Unternehmen haben dabei oberste Priorität.

Als erstes Großprojekt wurde bereits die Erweiterung des Wasserwerks Zeißig Ende 2022 realisiert, ein Grundstein für die zukunftsfähige Infrastruktur der Region. Mit der Elektrifizierung des Busverkehrs und dem Umbau des Lausitzbades folgen weitere nachhaltige, bürgernahe Maßnahmen.

Auch Wirtschaft und Forschung stehen im Fokus: So wird bis 2026 etwa der »Forschungscampus Lausitz« mit der TU Dresden geschaffen, in dem unter anderem die Durchführung von Mobilitätsstudien für autonomes Fahren, Fliegen und autonome Landwirtschaft geplant ist. Mittelfristig sollen dadurch in Hoyerswerda 300 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein weiterer Meilenstein für die Region ist das Projekt »Virtual Smart Hospital«: Im Lausitzer Seenland Klinikum wird ab sofort dank erfolgreicher Förderung mit innovativer Technologie im Gesundheitswesen gearbeitet.

Mitte März bezog das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) seine Büroräume im alten Rathaus in Hoyerswerda, um das Großforschungszentrum in der Lausitz aufzubauen. Mit dem DZA wird es einen Magneten für Industrie und Institutionen in der Oberlausitz geben, welcher Start-Ups unterstützt und neue Firmen ausgründet.

Anhand des erfolgreichen Fahrplans »LebensEnergieStadt« treiben Hoyerswerda und Tilia die nachhaltige Stadtentwicklung Projekt für Projekt weiter voran. Die Zusammenarbeit zur Begleitung des Strukturwandels wurde dazu kürzlich bis 2025 verlängert. Anfang April startete Hoyerswerda zudem die umfassende Kommunikationskampagne »#WHY – Wandel in Hoyerswerda« mit dem Launch der Website www.darumwhy.de sowie dem aufwändig produzierten Podcast »That’s #WHY!«. So bringt die Stadt nicht nur ihren Einwohnern vor Ort den Strukturwandel auf unterhaltsame und informative Weise näher, sondern präsentiert sich auch bundesweit potenziellen Neubürgern.

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