01.07.2022

Sunfire erhält grünes Licht für seine geplanten Großelektrolyseur-Fabriken

Sunfire soll im Rahmen der „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) eine Förderung für die Skalierung seiner Wasserstoff-Technologien erhalten. Der Elektrolyse-Spezialist gehört zu den ersten Unternehmen, denen das BMWK den vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestattet.

Bild: © XENON

Schneller, innovativer und umfangreicher. Sunfire hat sich für die Industrialisierung seiner Elektrolyse-Technologien hohe Ziele gesetzt und deshalb einen Antrag auf IPCEI-Förderung gestellt. Nun hat das Dresdener Unternehmen eine weitere wichtige Hürde genommen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat den vorzeitigen Maßnahmenbeginn gewährt.

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Voraussetzungen für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn schnell zu schaffen“, sagt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. „Sunfire kann damit als eines der ersten Unternehmen im Rahmen des großen gemeinsamen europäischen Projekts loslegen. Das ist ein starkes Zeichen – auch für den Standort Deutschland und den Standort Sachsen.“

Bei Sunfire-CFO Stephan Garabet sorgt das Signal aus Berlin für große Freude: „Dass Sunfire zu den ersten Unternehmen gehört, die grünes Licht für einen frühzeitigen Projektstart erhalten, unterstreicht unsere zentrale Rolle in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Mit der IPCEI-Förderung können wir die Transformation zur industriellen Serienfertigung gestalten.“

Grüner Wasserstoff ist eine Antwort auf viele der drängendsten Fragen unserer Zeit: Er ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien. Und er ist eine zentrale Antwort auf die Frage: Wie kann die europäische Energieversorgung unabhängiger werden?
Weil das vielversprechende Gas dringend benötigt wird, wird der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft auf europäischer Ebene auch im Rahmen von „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ vorangetrieben.

Im Mai 2021 wurde der Projektvorschlag von Sunfire durch das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesverkehrsministerium für ein IPCEI-Wasserstoffprojekt ausgewählt. Die verbindliche Genehmigungsentscheidung   durch die EU-Kommission steht noch aus. Sie soll voraussichtlich noch im Sommer getroffen werden.

Die finanziellen Mittel sollen neben dem BMWK in einem erheblichen Umfang auch vom Freistaat Sachsen und des Weiteren auch vom Land Nordrhein-Westfalen kommen. „Mit der Förderung können wir deutlich schneller, innovativer und umfangreicher skalieren als es uns mit unseren eigenen Mitteln möglich wäre“, erklärt Stephan Garabet.

Anfang des Jahres hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereits über das Leitprojekt H2Giga eine Förderung in Höhe von 60 Millionen Euro zugesichert. „Beides gehört eng zusammen“, erklärt Stephan Garabet. „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern bereiten wir im Rahmen von H2Giga entwicklungsseitig die Serienfertigung unserer Druck-Alkali und Hochtemperatur SOEC-Elektrolyseure vor. Anschließend gilt es, die Technologien im industriellen Maßstab zu produzieren und anzuwenden.“

Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Voraussetzungen für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn schnell zu schaffen. Sunfire kann damit als eines der ersten Unternehmen im Rahmen des großen gemeinsamen europäischen Projekts loslegen. Das ist ein starkes Zeichen – auch für den Standort Deutschland und den Standort Sachsen. Wir müssen gerade in diesen schwierigen Zeiten den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft umso schneller voranbringen. Dafür brauchen wir vielversprechende Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die industrielle Serienfertigung von Elektrolyseuren ist dafür ein ganz wichtiger Baustein.“

Martin Dulig, Sächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr:

 „Wir sind stolz darauf, dass in Sachsen mit der grünen Wasserstoffwirtschaft ein neuer durch und durch zukunftsweisender Wirtschaftszeig entsteht. Hocheffiziente, im industriellen Maßstab hergestellte und somit kostengünstige Elektrolyseure sind die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Versorgung der Industrie mit Wasserstoff. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn erlaubt es Sunfire, in die industrielle Serienfertigung der Elektrolyseur-Produktion hier in Sachsen einzusteigen. Dies ist für den Aufbau einer geschlossenen Wasserstoffwertschöpfungskette essenziell.  Der Freistaat hat diese strategische Bedeutung frühzeitig erkannt und setzt sich daher intensiv für alle IPCEI-Wasserstoffprojekte ein. Ich danke der EU und der Bundesregierung dafür, dass sie diese Chancen erkannt haben und mit uns gemeinsam diesen neuen Wirtschafts- und Energiebereich stärken. Wir als Kabinett haben am Dienstag den Weg freigegeben – vorbehaltlich der Zustimmung der Abgeordneten des Sächsischen Landtages – und werden als Freistaat 30 Prozent beisteuern.“