09.09.2021

Neues Wasserstoffzentrum: ENERTRAG und Sunfire starten Kooperation zum Betrieb eines 10 MW Druck-Alkali-Elektrolyseurs

Das erneuerbare Energien-Unternehmen ENERTRAG und der Elektrolyse-Hersteller Sunfire weiten ihre Zusammenarbeit aus. Beide Partner unterzeichneten einen Kooperationsvertrag über die Realisierung eines Elektrolysetestfeldes in Prenzlau.

Im neu zu errichtenden ENERTRAG-Wasserstoffzentrum in Prenzlau sollen verschiedene Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von bis zu 15 MW errichtet, getestet und betrieben werden. Darunter auch ein Druck-Alkali-Elektrolyseur der neuen Generation S+, den Sunfire erstmalig in der Größenordnung von 10 MW ausliefern wird. Am Standort Prenzlau entsteht zudem die erste Wasserstofftankstelle in der Uckermark, die künftig mit dem vor Ort produzierten grünen Wasserstoff versorgt werden soll. ENERTRAG wird das Wasserstoffzentrum mittels eigener Stromleitung direkt an das Verbundkraftwerk Uckermark anschließen, das über eine erneuerbare Erzeugungsleistung von mehr als 600 MW verfügt. Somit kann garantiert werden, dass ausschließlich erneuerbarer Strom für die Elektrolyse verwendet wird. Hierbei kommt die 10-jährige Erfahrung des Unternehmens bei der Herstellung von grünem Wasserstoff durch den Betrieb des Hybridkraftwerks zum Tragen.Der grüne Wasserstoff soll für den Mobilitätssektor und insbesondere für den öffentlichen Personennahverkehr in der Region verwendet werden. Die Vermarktung des produzierten Wasserstoffs, mit dem Kunden auch mittels Trailer beliefert werden können, wird ENERTRAG übernehmen.Für Sunfire ist die Auslieferung des 10 MW Druck-Alkali-Elektrolyseurs der neuen Generation S+ ein wichtiger Schritt, um seine Position als eines der weltweit führenden Elektrolyse-Unternehmen zu festigen. Durch eine erhöhte Leistungsdichte verzeichnet das neue System gegenüber der vorhergehenden Generation einen verbesserten Wirkungsgrad – dadurch kann grüner Wasserstoff noch effizienter und kostengünstiger hergestellt werden.„Mit ENERTRAG haben wir nicht nur einen neuen Kooperationspartner in der Erprobung unserer Technologie gewonnen, sondern auch einen weiteren wichtigen Kunden“, betont Sunfire-CEO Nils Aldag. „Das Wasserstoffzentrum bietet durch den ausreichend vorhandenen grünen Strom optimale Bedingungen, unsere technologischen Weiterentwicklungen zu validieren. Unsere Druck-Alkali-Technologie konnten wir über die letzten Jahrzehnte in zahlreichen Industrieprojekten weltweit unter Beweis stellen. Die neue Generation S+ soll nun neue Maßstäbe setzen.“

Neben dem 10 MW Druck-Alkali-Elektrolyseur installiert Sunfire in Prenzlau außerdem weitere Teststände für verschiedene Elektrolyse-Systeme aus dem Sunfire-Produktportfolio. Darunter die innovative Hochtemperatur-Elektrolyse, welche auf der Festoxidtechnologie (SOEC) basiert und durch den Betrieb bei Temperaturen von 850 °C als effizienteste Elektrolyselösung gilt.

„Die Kooperationsvereinbarung mit Sunfire ist ein weiterer Meilenstein für unser Wasserstoffzentrum in Prenzlau“, so Manuela Blaicher, Abteilungsleiterin Power-to-X bei ENERTRAG. „Für uns ist es wichtig, dass wir unseren grünen Wasserstoff aus regional erzeugtem, erneuerbarem Strom produzieren und so die Stromnetze entlasten sowie überschüssigen Strom sinnvoll nutzen. Besonders freuen wir uns über die Möglichkeit, dies mit der Erprobung neuer Technologien zu verbinden, deren Erkenntnisse wichtig für die weitere Energiewende sind.“

ENERTRAG und Sunfire arbeiten bereits in verschiedenen anderen Projekten zusammen. So auch beim Vorhaben „Concrete Chemicals“, bei dem gemeinsam mit dem Zementhersteller CEMEX an der Verringerung des CO2-Fußabdrucks der Zementindustrie mittels grünen Wasserstoffs gearbeitet wird. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Vorhaben werden künftig in weitere Wasserstoffprojekte einfließen.

>> zur Pressemitteilung von Sunfire

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