10.05.2023

Kickoff für die DLR_Startup Factory

Die DLR_Startup Factory stärkt den Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft und Gesellschaft von morgen. Ausgründungen werden in einem mehrstufigen Prozess eng begleitet und gefördert. Nun fand die erste Veranstaltung mit Projektteams und möglichen Gründungsbeteiligten in Berlin statt.

© DLR

Aus exzellenter Forschung sollen erfolgreiche Unternehmen entstehen – genau darum geht es in der DLR_Startup Factory. Sie unterstützt und fördert Gründungsteams und begleitet sie auf ihrem Weg von der Geschäftsidee bis zur Etablierung im Markt. Die Startup Factory des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat jetzt in Berlin zur Kickoff-Veranstaltung eingeladen. Zehn Teams des DLR haben ihre Technologien und Gründungsideen vorgestellt, sich untereinander vernetzt und mögliche Investoren getroffen.

Experten aus der Gründer-Community diskutierten vor Ort außerdem mit Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die digitale Wirtschaft und Start-ups sowie Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt.

„Ausgründungen aus dem DLR sind ein wichtiger Faktor für den Transfer in die Wirtschaft. Sie sind gleichzeitig Ideengeber und Innovationstreiber. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass 90 Prozent der DLR-Ausgründungen langfristig am Markt bestehen. Um hier noch erfolgreicher zu werden, baut das DLR die Startup Factory auf“, sagt Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstandsmitglied und verantwortlich für Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen.

Weiterentwicklung über fünf Stufen

Die DLR_Startup Factory arbeitet in fünf aufeinander aufbauenden Stufen. In der ersten Stufe werden Technologien mit Gründungspotenzial identifiziert und einer Gründungscommunity vorgestellt. Wenn sich daraus eine erfolgversprechende Gründungsidee ergibt, startet die zweite Stufe mit der Ausgestaltung eines konkreten Gründungsprojekts. Die dritte Stufe beginnt mit dem sogenannten Problem-Solution-Fit. Hier geht es um das Verständnis der Kundenbedürfnisse und die Frage, ob ein passendes Angebot entwickelt werden kann. In der vierten Stufe erfolgt die Gründung selbst. Diese Stufe ist erfolgreich, wenn ein Startup entstanden ist, das erste Kunden, ein Geschäftsmodell mit Wachstumspotenzial oder die Aussicht auf einen Investor hat. Schwerpunkt der fünften Stufe ist die Finanzierung. Die DLR_Startup Factory unterstützt die Gründungsteams auch bei der Entwicklung einer Finanzierungsstrategie und beim Anwerben von Investoren. Letztlich sollen die Startups ihre Finanzierung über erste Finanzierungsrunden oder eigene Umsätze erfolgreich gesichert haben. Damit ist eine Weiterentwicklung über die Startphase hinaus gewährleistet.

Wissenschaftsteams bringen Gründungsideen auf den Punkt

Beim Kickoff in Berlin waren Gründungsteams aus unterschiedlichen Stufen dabei. Sie nutzten die Gelegenheit, ihre Vorhaben auch in Elevator Pitches zu zeigen. Diese in der Startup-Szene üblichen Kurzvorträge – hier über 90 Sekunden – bringen die Geschäftsideen auf den Punkt. Unter anderem stellten sich die DLR-Ausgründungen Exomatter und Volateq vor. Exomatter baut eine KI-basierte Plattform für eine schnelle, einfache und nachhaltige Materialentwicklung. Volateq bietet eine Software für die automatisierte Zustandserfassung von Solarkraftwerken.

Außerdem präsentierten Gründungsteams vor Ort das SLRV (Safe Light Regional Vehicle), ein Zweisitzer-Fahrzeug für Pendlerstrecken, das mit einer hocheffizienten Wasserstoff-Brennstoffzelle ausgestattet ist. Das Team von HyBird Aerospace entwickelt ein Kleinflugzeug für neun Passagiere. Je nach gewünschter Reichweite fliegt es rein elektrisch oder als Hybrid-Flugzeug. Beim Strategic Tools Suitecase (STSC) geht es um eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage für Mobilitätslösungen. STSC hat dabei besonders die Wünsche der Nutzenden im Blick. Klimaneutrale Prozesswärme von 1000 Grad Celsius ist das Thema einer weiteren Gründungsidee: Hier soll ein keramischer Induktionsheizer Hochtemperaturwärme für Kraftwerks- und Industrieprozesse erzeugen.

SmartKai unterstützt Großschiffe beim Anlegen und Durchfahren in Hafengebieten. Die Einparkhilfe für Schiffe wurde im vergangenen Jahr in Cuxhaven schon live vorgeführt. Das Team von GreenDelta bietet Raketentriebwerke aus dem 3D-Drucker, um Raumfahrzeuge im Weltall anzutreiben. Außerdem verwenden die Triebwerke Raketentreibstoffe, die leistungsfähig, ungiftig und einfach zu handhaben sind. SpaceMast ist ein Ausgründungsprojekt, in dem entfaltbare Raumfahrt-Struktursysteme entstehen: Solarpanele, Bremssegel oder Antennen müssen leicht sein und platzsparend in einer Rakete verpackt werden können. Das Mast-System hat einen Ausrollmechanismus und stützt.

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