26.05.2016

Fraunhofer FEP: Heißdampfsterilisierbare Verpackungen mit exzellenten Barriereeigenschaften

Das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, als eines der führenden Forschungs- und Entwicklungspartner zur Entwicklung von Oberflächentechnologien, stellt auf der AIMCAL 2016, vom 30. Mai bis 2. Juni 2016, in Dresden gemeinsam mit der Firma Applied Materials Inc. innovative Technologien zur Herstellung transparenter und heißdampfsterilisierbarer Verpackungsfolien vor.

Verpackungsfolien sind allgegenwärtig. Der Verbraucher sieht nur eine ganz normale Folie und nimmt diese kaum wahr. Dabei sind Verpackungen ein Garant für die Qualität des gekauften Produktes. Verpackungsfolien sind weitaus mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Sie sind für den jeweiligen Verpackungseinsatz optimiert und oft entsprechend beschichtet. Dabei ist das Innovationspotenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft.

Wissenschaftler des Fraunhofer FEP haben zum Beispiel gemeinsam mit ihrem Industriepartner Applied Materials einen Prozess zur Industriereife entwickelt, in dem hauchdünne Aluminiumoxidschichten < 100 Nanometer (typischerweise 10 – 15 nm) aufgebracht werden.

»Im Gegensatz zu herkömmlichen Herstellungsverfahren haben wir den Prozess um eine Komponente erweitert: Das Aluminiumoxid wird im Vakuum mit Unterstützung eines intensiven Plasmas aufgedampft, so dass sich eine wesentlich robustere, deutlich dichtere und haftfestere Schicht bildet als das ohne oder mit geringer Plasmaintensität der Fall wäre«, erklärt Steffen Straach, Gruppenleiter im Bereich »Flache und flexible Produkte« des Fraunhofer FEP. Dies ist besonders für die weiterführende Verarbeitung in Verpackungsmaterialien von Vorteil.

Die ultradünnen Aluminiumoxidschichten schützen beispielsweise Medikamente, Kosmetika oder empfindliche Lebensmittel zuverlässig vor Feuchtigkeit, Gasen und anderen Umwelteinflüssen von außen. Sie bieten darüber hinaus höchste Transparenz. Sie haben eine sehr hohe Barrierewirkung gegenüber z. B. Sauerstoff und Wasserdampf, die auch längere Lager- und Transportzeiten erlauben und eben auch einer Heißdampfsterilisation standhalten.

Der neue Prozess wurde im Fraunhofer FEP für Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlagen entwickelt, die durch hohe Beschichtungsraten die effiziente Herstellung kostengünstiger Verpackungsfolien ermöglichen.

»Die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer FEP zur Kommerzialisierung innovativer Prozesse für die Verpackungsindustrie ist ein gutes Beispiel für den Erfolg gemeinschaftlicher Forschungsprojekte.«, erklärt Daniel P. Forster, Vizepräsident und Geschäftsführer der Applied Materials Roll-to-Roll Coating Products Division. »Der Markt für hochqualitative Verpackungen wächst, Applied ist etablierter Marktführer für Rolle-zu-Rolle Systeme zur Serienfertigung hochentwickelter transparenter Barrierefolien.«

Zusammen mit Applied Materials gelang es erfolgreich, diesen Prozess in eine Metallisierungsanlage zu integrieren und zur industriellen Reife zu führen. Entsprechende Anlagen vom Typ „TopMet® CLEAR“ mit Beschichtungsbreiten von bis zu 2,85 m wurden bereits mehrfach in verschiedenen Arbeitsbreiten in die Industrie geliefert. Die TopMet® CLEAR mit dem bewährten und patentierten Verdampferkonzept, dem speziellen Wickelsystem und der Prozesskontrolle für die Herstellung von gleichmäßigen AlOX Schichten mit besserer Barrierewirkung und höherer Transparenz, bietet die beste Lösung für die Verpackungsindustrie.

⇒ Zum Mitgliederprofil des Fraunhofer FEP bei ENERGY SAXONY