03.07.2015

ILK Dresden unter den Zweitplatzierten beim 11. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland

Rund 14 Prozent der Elektroenergie in Deutschland werden zur Erzeugung von Kälte verwendet, etwa für die Gebäudeklimatisierung und Prozesskühlung. Bisherige Verfahren zur Eiserzeugung benötigen jedoch sehr niedrige Verdampfungstemperaturen, wodurch die Effizienz gemindert wird. Das ILK Dresden bietet eine Technologie für eine effiziente Eiserzeugung und Kältespeicherung durch Direktverdampfung von Wasser.

Mit dem IQ Innovationspreis  Mitteldeutschland fördert die Metropolregion Mitteldeutschland neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zur Steigerung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft der Region.

„IQ“
steht für Innovationsquotient. Der national ausgeschriebene Preis bindet als Dachmarke die Innovationspreise der IQ-Partner ein, so z.B. die lokalen Innovationspreise der Städte Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg. Die teilehmenden Städte verleihen gesondert dotierte Preise. Auf mitteldeutscher Ebene wird pro Cluster ein Preis verliehen und eine branchenunabhängige Jury ermittelt zusätzlich die beste Innovation Mitteldeutschlands als Gesamtpreis.

Die Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige GmbH aus Dresden schaffte es bei der diesjährigen Preisverleihung auf Platz zwei in der Cluster-Kategorie Energie/Umwelt/Solarwirtschaft mit der neuen Vakuum-Flüssigeis-Technologie, bei der Kälteenergie in Form von Flüssigeis gespeichert wird.

Dabei wird in einem Tank unter Grobvakuum Wasser zum Verdampfen gebracht – und das bei 0 °C. Bei einem Druck von nur 0,006 bar besteht am Tripelpunkt ein Phasengleichgewicht von Eis, Wasser und Wasserdampf. Wird der Wasserdampf abgesaugt, wird neuer Dampf gebildet. Die nötige Wärme zur Verdampfung stammt vom sich abkühlenden Wasser selbst. In diesem bilden sich Eiskristalle, es entsteht Flüssigeis. Der Wasserdampf wird von einem Turboverdichter angesaugt, mit einem Kondensator wieder verflüssigt und in den Tank zurück geleitet. Gegenüber Kaltwasser verfügt das Flüssigeis je nach Eisgehalt über eine bis zu zehnfache Energiedichte und damit Speicherkapazität. Gleichzeitig wird gegenüber bisherigen Verfahren eine ca. 35 % höhere Effizienz erreicht. Darüber hinaus kann dank der Pumpfähigkeit des Flüssigeises schnell viel Kälte bereitgestellt werden. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau dient eine Pilotanlage als Speicher für das Kältenetz. Derzeit laufen Gespräche zur kommerziellen Vermarktung der Technologie. Neben effizienten Kühlkreisläufen in der Lebensmittelindustrie, etwa in Brauereien und Fleischereien könnte das Vakuum-Flüssigeis auch vor allem in klimatisch wärmeren Regionen bisherige Klimaanlagen ersetzen.

Weitere Informationen zum Thema:

Kontakt:

Institut für Luft- und Kältetechnik Gemeinnützige Gesellschaft mbH
Bertolt-Brecht-Allee 20
01309 Dresden

Telefon +49 - 351 - 4081 700
ice@ilkdresden.de
www.ilkdresden.de