12.02.2016

Dresdner Energieunternehmen zeigt Europas erstes Megawatt-Brennstoffzellen-Kraftwerk

Technologie-Unternehmen aus Dresden präsentieren auf der E-world energy & water 2016 in Essen zukunftsweisende Lösungen für moderne Energiesysteme

Dresden, 12. Februar 2016. Vom 16. bis 18. Februar 2016 präsentieren Unternehmen aus Dresden und der Region auf der E-world energy & water in Essen neuartige Energielösungen. Auf dem Gemeinschaftsstand des sächsischen Energie-Clusters ENERGY SAXONY (Halle 7/7–411) stellen die Unternehmen DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, FuelCell Energy Solutions, die ITI GmbH sowie die ENSO Energie Sachsen Ost AG und die DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH ihre Neuentwicklungen vor. Dazu gehören neue Technologien für Brennstoffzellen und Power-to-Gas sowie Software zur Simulation energetischer Systeme und für eine nachhaltigere und sichere Energieversorgung. Außerdem sind u. a. die Robotron Datenbank-Software GmbH und die Kiwigrid GmbH mit eigenen Ständen vertreten. Insgesamt 32 Unternehmen aus ganz Sachsen präsentieren sich in diesem Jahr auf der E-world. Mit 640 Ausstellern aus 25 Nationen und 24.000 Fachbesuchern aus 80 Nationen ist die E-world energy & water die europäische Leitmesse der Energiewirtschaft und Treffpunkt für Branchenexperten aus aller Welt.

Speichertechnologie für Europas erstes Megawatt-Brennstoffzellen-Kraftwerk

Die FuelCell Energy Solutions GmbH stellt in Essen ein neues Projekt, das europaweit erste Brennstoffzellen-Kraftwerk der Megawatt-Klasse, vor. Der Dresdner Experte auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnologie liefert die komplette Installation des ersten industriellen Brennstoffzellen-Kraftwerks. Brennstoffzellen-Kraftwerke werden zur Strom- und Wärmegewinnung für große Gebäude- und Industriekomplexe oder von Energieversorgung zur Netzunterstützung genutzt. Im Unterschied zu Solar- und Windenergie sind Brennstoffzellen wetter- und zeitunabhängige, saubere Energielösungen. Das Kraftwerk wird von E.ON Connecting Energies, E.ONs Tochterunternehmen für dezentrale
Energielösungen, bei einem Mannheimer Industrieunternehmen errichtet und soll Mitte 2016 in Betrieb
gehen. Mit einer Nennleistung von 1,4 MW werden dort in Zukunft rund 11,2 GWh Strom und rund 6.000 MWh Wärmeenergie aus Erdgas erzeugt – der Mannheimer Spezialist für Produkte aus korrosionsbeständigen und verschleißfesten Werkstoffen kann damit bis zu 46 Prozent der am Standort benötigten elektrischen Energie selbst erzeugen.

„Energie-Technologien aus Dresden und der Region schaffen heute die Grundlagen für moderne
Energiesysteme von morgen. Beispielsweise gehört Dresden deutschlandweit zu den führenden Standorten für Energiespeicher“, sagt Dr. Robert Franke, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. „Eine mit der TU Dresden, den Fraunhofer-, Leibniz-, Helmholtz-Instituten und anderen außeruniversitären Einrichtungen außerordentlich leistungsstarke Forschungslandschaft trifft hier auf besonders innovationsfreudige Unternehmen. Die E-world energy & water ist eine exzellente Gelegenheit, sich als deutsches Energietechnologiezentrum zu präsentieren, in dem Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende entstehen“, so Dr. Franke weiter.

Spezielle Energietechnologien für die Industrie

Die sunfire GmbH, Entwickler von Hochtemperatur-Brennstoffzellen und Elektrolyseuren und Pionier im
Bereich der Power-to-Liquids- und Power-to-Gas-Technologien, präsentiert Technologielösungen und Beispiele für deren Anwendung unter dem Motto „Energy Everywhere“. Kurz vor der Serienfertigung stehen Heizgeräte des Heizungsbauers Vaillant für Ein- und Mehrfamilienhäuser, die auf der sunfire-Technologie beruhen. Sie können auf Basis von Wasserstoff, Erdgas und anderen Kohlenwasserstoffen hocheffizient Strom produzieren und sind damit eine echte Alternative etwa zu klassischen Ölheizungen. Gemeinsam mit dem US-Flugzeugbauer Boeing realisiert sunfire Energiesysteme, die auf Basis der so genannten reversiblen Elektrolyse überschüssige Elektrizität verwenden, um Wasserstoff als chemischen Energiespeicher zu nutzen. In Kooperation mit ThyssenKrupp Marine Systems entwickelt der Dresdner Energiespezialist ein Brennstoffzellensystem, das speziell für den Einsatz auf Schiffen optimiert wird.

Die DBI-Gruppe mit Sitz in Freiberg bedient – deutschlandweit einzigartig – die gesamte Wertschöpfungskette der Gasversorgung von der Förderung über die Speicherung, den Netztransport bis hin zur energieeffizienten Verwendung erneuerbarer Energieträger. Auf der E-world stellt die DBI-Gruppe erste Ergebnisse der Arbeit an komplexen neuartigen Technologien und Verfahren im Bereich der Weiterverarbeitung von Erdgas und erneuerbaren Gasen vor.

IT-Lösungen für intelligente Energienetze

Die Themen „Smart Grid“ und „Smart Energy“ sind Trendthemen der Energiebranche – und bilden den
Schwerpunkt der E-world 2016. Intelligente Stromnetze kombinieren die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch von Energie. Die ITI GmbH, einer der weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Systemsimulation, präsentiert die aktuelle Version 3.7 der etablierten Software SimulationX für die Simulation von Energiesystemen. ITI beantwortet im Smart-Energy-Fachforum „Energy Transition“ (17.02., 13:30–13:50 Uhr) die Frage: „Wie lassen sich Alterungsprozesse in Batterien anhand physikalischer Systemsimulationen zuverlässig vorhersagen?“ Die Software des Unternehmens ermöglicht Prognosen über das Zusammenspiel unterschiedlicher Energieerzeuger, -speicher und -verbraucher bis hin zur virtuellen Simulation von Kraftwerken in Echtzeit sowie detaillierte Analysen physikalischer Effekte zum Beispiel in Dampfkreisläufen. Mit Simulationsmodellen der EnergieArchitekten der EA Systems Dresden GmbH, die in die ITI-Lösung integriert werden kann, können schnell komplexe und große Energiesysteme, wie Industriekomplexe, präzise am Modell getestet werden. Durch entsprechende Optimierungen auf Basis der Analyse konnte beispielsweise beim Schul- und Sportzentrum im unterfränkischen Lohr eine Energieersparnis von 80 Prozent erreicht werden.

Neuartige Online-Plattformen für das Energiemanagement

Eine neuartige Online-Plattform für intelligentes Energiemanagement stellt die Robotron Datenbank-Software GmbH auf der E-world vor (Halle 3/248). Kürzlich gab der Energieversorger EnBW bekannt, beim Empfang der Messdaten von Netzbetreibern und Energielieferanten auf die Datenbank-Software von Robotron zu setzen. Damit reagiert der Energiekonzern aus Baden-Württemberg bereits jetzt auf das neue Bundesgesetz zur Digitalisierung der Energiewende, das ab 2017 die Einführung intelligenter Messsysteme verlangt. Passend dazu präsentiert Robotron auf seinem Stand u. a. live und praxisnah Software-Lösungen zum Thema Gateway Administration (GWA) und externe Marktteilnehmer (EMT). Ebenfalls mit einem eigenen Stand vertreten ist die Kiwigrid GmbH, ein 2011 gegründetes Start-up, das dem internationalen Fachpublikum Europas führende Energy-IoT-Plattform vorstellt. In Halle 4 am Stand 4-204 zeigt Kiwigrid seine vier zentralen Solutions rund um das Thema Energiemanagement. Im Fokus stehen dabei die Solutions HEMS (Home Energy Management System) und IEMS (Industrial Energy Management System), auf die auch Konzerne wie z. B. Sharp setzen. Die Kiwigrid-Produkte bilden die Kommunikationsinfrastruktur mit der sich dezentrale Energieerzeuger (Photovoltaik, Wind, BHKW) und Energiespeicher mit Verbrauchern (Klimaanlagen, Wärmepumpen), der Elektromobilität und dem Smart Grid vernetzen können. Die Kiwigrid-Plattform bietet Lösungen, die es ihren Partnern ermöglichen, ihren Kunden innovative Mehrwertdienste anzubieten.

 

Weitere Informationen:

www.e-world-essen.com

Exzellenzstadt Dresden – neun Gründe, die für den exzellenten Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort sprechen: www.dresden.de/invest

ENERGY SAXONY Gemeinschaftsstand auf der e-World 2016