05.03.2018

DREWAG plant hochmodernes Heizkraftwerk in Reick – Dresdner Energieversorgung fit für die Zukunft

Dresden, 28.02.2018 – Die DREWAG plant am Standort des Innovationskraftwerkes in Reick ein neues, hochmodernes Heizkraftwerk.

Der Aufsichtsrat der DREWAG hat am Abend des 28.2.2018 den Vorschlägen zur Ausschreibung, Planung, Bau und Betrieb einer hochflexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit  ca. 80 Megawatt elektrischer und thermischer Leistung sowie einem Investitionsbudget von rund 95 Mio. Euro zugestimmt.

Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagte: „Der Bau der neuen Anlage ist ein wichtiger Beitrag zum Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Dresden. Wir werden mit dem neuen Kraftwerk Dresden stärken. Ich freue mich, dass uns jetzt der wichtige Vorbescheid des Bundesamtes zur Förderung unserer geplanten Anlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz übersandt wurde.“

„Das neue Kraftwerk ermöglicht es uns, eine konkrete Antwort auf die Energiewende in Dresden zu geben. Wir stellen uns auf erneuerbare Energien genauso ein wie auf Versorgungssicherheit, denn beides leistet die Anlage mit ihrer hohen Einsatzflexibilität und Schwarzstartfähigkeit. Und ich kann allen unseren Kunden versichern, dass die Fernwärmepreise aufgrund der neuen Anlage nicht steigen werden.“, so Dr. Frank Brinkmann, DREWAG-Geschäftsführer.

Ab Mitte der 20er Jahre erwartet die DREWAG im Zusammenhang mit dem Marktaustritt weiterer Großkraftwerke einen Nachfrageschub nach hoch flexibler Stromerzeugungskapazität. Nach dem Bau der Anlage würde das Zentrale Fernheiznetz (ZFHN) nahezu 100% aus KWK-Wärme versorgt. Gleichzeitig soll auch für industrielle Neuansiedlungen die Versorgungssicherheit erhöht werden.

Diesen Herausforderungen kann mit dem Bau einer hoch flexiblen KWK-Anlage am Standort Reick entsprochen werden. Die KWK-Flexanlage soll über 8 Module mit jeweils einer elektrischen und thermischen Leistung von 10 MW verfügen. Die Anlage ist schwarz- und schnellstartfähig, erlaubt einen stundenweisen Betrieb und erreicht einen Brennstoffausnutzungsgrad von rund 88%. Sie ist durch den Mehrmodulaufbau extrem teillastfähig und kann sich an veränderte Bedingungen am Strom- und Wärmemarkt, z. B. durch Einspeisung solarthermischer Energie, sehr gut anpassen. Das ist mit den bisherigen KWK-Erzeugungsanlagen technisch nicht möglich.

Das neue Heizkraftwerk soll schwarzstartfähig sein. Die neue Anlage wird mit gespeicherter Druckluft startbar sein. In einen Schwarzstartfall wird zunächst die 80-MW-Anlage hochgefahren, die dann Strom zum Start des HKW Nossener Brücke erzeugt.

Der Betrieb der neuen KWK-Flexanlage ist mit einer zusätzlichen Verminderung der CO2-Emission i.H. v. 104.000 t/a bei Inbetriebnahme und bis 55.000 t/a im Jahr 2025 verbunden.

 

Wesentliche Eigenschaften:

 

Flexibilität:Regelbereich von 5 MWel bis 80 MWel
CO2-Reduktion:104 kt/a bis 55 kt/a
Ökonomie:Kapitalrückflusszeit weniger als 10 Jahre
Versorgungssicherheit:80 MWel zusätzliche Stromleistung für Dresdens (Insel-)Bedarf
Schwarzstart:2 Module werden mit Druckluft gestartet, Restanlage sukzessive
Sprintstart:vorgewärmt auf 60°C in 3 Minuten von Null auf 100% fahrbar
Effizienz:Brennstoffausnutzung ca. 88%
Fläche:ca. 110 m x 40 m auf dem Gelände des Innovationskraftwerkes Reick

Das neue Kraftwerk kann mittelfristig Teile des HKW Nossener Brücke ersetzen (3 x 80 MW/240 MW). Die Lebensdauer dieses Kraftwerkes war bisher bis 2035 ausgelegt. Mit dem neuen Kraftwerk könnte sich die Lebensdauer des HKW Nossener Brücke noch um einige Jahre darüber hinaus verlängern.

Zeitplan:

  • Baubeginn 01/2019

  • Inbetriebnahme 07/2021 bis Ende 2022